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Wahnsinnspauschalreise – Teil 3

Der Flug mit zwei Kindern unter zwei Jahren und einer Mittelsitzhexe ist mit geringem Trauma überstanden… Jetzt kann die Erholung kommen und die Entspannung beginnen!

Nachdem ich mich geweigert habe, beide Kinder zu tragen, damit der Spanier der Mittelsitzhexe hinterherjagen und mit ihr abrechnen kann, erreichen wir mehr oder weniger entspannt aber zufrieden unser Hotel – unser kinder- und elternfreundliches Familienhotel!

Noch in der Eingangshalle erfahre ich von den reichhaltigen Sport- und Wellnessangeboten und der vielversprechenden Kinderbetreuung. Meine Augen glänzen, die vom Spanier auch! Urlaub! Zeit für uns zwei und natürlich auch für uns vier und vor allem auch ein wenig für mich allein! Hach, das wird toll!

Wir beziehen unser Zimmer und machen uns auf zum Pool! Das heißt, so ist unser Plan… von Idee zu Ausführung dauert es gefühlt einen halben Tag und tatsächlich ne Stunde. Der Spanier und ich schmeißen uns in unsere Badekleidung, schnappen uns ein Handtuch, Sonnenhut und -creme und los kann’s gehen! …Halt! Stopp! Da war doch noch was…?!? Da sind ja noch die anderen beiden halben Portiönchen…also noch mal auf Start… Es wird noch gewickelt, großzügig gecremt, das eine Sonnenhütchen gesucht, das andere aufgesetzt, die Schwimmflügel aufgeblasen, diskutiert, warum wir keine Socken brauchen, Wickelzeug eingepackt, Wechselbadehöschen natürlich auch und los… Als wir vor der Zimmertür stehen, bemerken wir, dass wir die Trinkflaschen vergessen haben, also noch mal hinein… Jetzt haben wir hoffentlich alles!

Mit Klitzekleiner vor der Brust, Rucksack auf dem Rücken und Kleiner an der Hand – nicht zu vergessen der Sonnenhut-den habe ich auf dem Kopf- machen wir uns auf die Suche nach dem wahnsinnssuperdupergenialen Piratenbootrutschpool für Kinder. Der Spanier ebenfalls bepackt bis unters Kinn mit Handtüchern, aufblasbaren Kinderbötchen und was man sonst so denkt zu brauchen, trottet hinterher.

Am wahnsinnssuperdupergenialen Piratenbootrutschpool angekommen, springe ich mit der Kleinen in die Fluten…und der Spanier verschwindet mit der Klitzekleinen unterm Sonnenschirm. Die Kleine ist irrsinnig angetan von dem Piratenboot! Die 3 Meter lange Tunnelrutsche findet sie auch faszinierend… runterrutschen mag sie diese aber nicht. „Mama“ sagt sie und deutet auf den Eingang der Rutsche… Dass der Durchmesser der Tunnelrutsche für Kinder und nicht für noch Schwangerschaftspfunde-mit-sich-herumtragende-Mütter gedacht ist, kann meiner Kleinen ja egal sein. Mir hingegen ist das nicht ganz so gleichgültig…Ich wäge kurz ab, wie hoch die Peinlichkeit ist, wenn ich in der Rutschröhre stecken bleibe. Als Mutter muss man Vorbild sein und sein Kind fördern… ich rutsche! und oh wunder… bleibe nicht stecken! …aber amüsiere den Spanier dafür umso mehr! Meine Kleine rutscht begeistert hinterher…Ziel erreicht!

Nachdem wir den restlichen Tag mit mehr rutschen, mehr plantschen, unterbrochen von einer kurzen Siesta und noch mehr rutschen verlebt haben, plane ich meine erste Sporteinheit vor dem gemeinsamen Abendessen. Muss ich wirklich begründen, warum es nur bei einem Plan blieb und ich meine Hüften nicht zu heißen Zumbarhythmen kreisen lasse… Habe ich erwähnt, dass meine milchsüchtige Klitzekleine mit uns im Urlaub ist und im Wahn ihrer Sucht nicht von mir abläßt…

Mit einer milchkomatisierten Klitzekleinen im Tuch (diesmal vor Papas Brust) machen wir uns also ohne vorherige Sporteinheit meinerseits Richtung Galadinner auf… Hier möchte ich gern darauf eingehen, dass wir ohne Kinderwagen reisen… für die Anreise war dies ein Vorteil – der sperrige Kinderwagen musste weder in Taxi, Bahn oder Flugzeug gehievt werden, noch wurde er bei dem Wurf auf das Kofferrollband demoliert… Angekommen im Familienhotel habe ich unseren Citycrouser das eine oder andere Mal vermisst…zum Beispiel jetzt, wo wir uns zum Abendessen begeben. Wie schon erwähnt, schläft die Klitzekleine im Tuch und damit das so bleibt, muss sich der Träger bewegen und zwar, fort… Heißt also mein Spanier zieht Kreise um unseren Tisch, wenn er kurz zur Nahrungsmittelaufnahme sitzt, wackelt und vibriert nicht nur er, sondern auch  unser Tisch. In diesem Moment wäre es angenehm, die Klitzekleine im Kinderwagen neben dem Tisch schlafend zu wissen und ohne erdbebenähnliche Vibrationen zu dinieren.

Als wir kurz alle zu viert am Tisch sitzen und endlich anfangen zu essen… passiert es!!  Na, liebe Mamas und Papas unter euch, was passiert? Genau, der Spanier stoppt seine Gabel auf halben Weg Richtung Mund und verzieht diesen… „Ich glaube, sie hat gekackert!“ Vorwurfsvoll schaut er zu der Klitzekleinen hinunter, die guckt freudestrahlend und wissend zurück. Schon sickert der Beweis seiner Vermutung durch das Tuch und der Spanier sprintet, Richtung Zimmer… in unserem jugendlichen Leichtsinn, hatten wir uns heute mal gegen die Wickeltasche entschieden, da das Baby ja schlief und das Zimmer ja auch nicht soooo schrecklich weit entfernt war. Ein Fehler! Auch in diesem Moment vermisse ich den Kinderwagen schmerzlich! Wäre es doch zu schön gewesen, die Wickeltasche am Kinderwagen baumeln zu lassen und die Klitzekleine in ihm zu wickeln. An Stelle dessen haben wir nun ein Abendessen mit der Hälfte der Familie und ein vollgekacktes Tragetuch…das sich bestimmt auch nicht von allein reinigt! Naja, viel schlimmer kann es jetzt nicht mehr kommen!

Falsch gedacht! Kann es nämlich doch! Ich sag es schnell und schmerzlos: Minidisco! Keine Ahnung, warum dieses angebliche Tanzevent für Kinder so heisst, sind es doch im Wesentlichen die Eltern, die sich zu „SchniSchnaSchnappi“ und dem Klassiker „Veo Veo“ auf der Bühne verrenken und sich mit lustige Polonäsen durch die spärlich besetzten Tische und Stühle schlängeln. Die Kinder schauen währenddessen mit aufgerissenen Augen und Mündern den spektakulär verkleideten Animateuren beim Squaredance zu. Wundervoll, ich schwofe also langsam zu „SchniSchnaSchnappi“ an den Tanzflächenrand, um mich dort klammheimlich aus dem Staub zu machen,…aber da habe ich die Rechnung ohne den Wirt-in diesem Fall meiner Kleinen- gemacht! Sie zieht mich immer wieder zurück auf die Tanzfläche. Der Spanier prostet mir währenddessen fröhlich -oder sollte ich vielleicht doch besser sagen- schadenfroh mit seinem kühlen Bierchen zu. Was soll ich tun? Nachdem der 24ste Fluchtversuche meinerseits misslungen ist, füge ich mich meinem Schicksal und rocke zu „Cowboy und Indianer“ so richtig ab…und zu all den darauffolgenden Liedern! Man muss es nur zulassen! Das geht runter wie Öl! So lange war ich partyabstinent…! Das hier ist meine Bühne, ich tanze und tanze und tanze…bis meine Kleine mich vorwurfsvoll am Rockzipfel zieht  „Mama, Bett!“ „Neeeein, ich will aber noch nicht ins Bett!!!“

Ob die Wahnsinnspauschalreise zum durchzechten Partytrip wurde oder ob das Tanzbein irgendwann aufhörte zu schwingen, könnt Ihr im nächsten Teil der Wahnsinnspauschalreise lesen.

 

Wahnsinnspauschalreise Teil 1

Wahnsinnspauschalreise Teil 2

Wahnsinnspauschalreise Teil 4

4 Kommentare zu „Wahnsinnspauschalreise – Teil 3

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